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Wisst ihr was das Schönste ist an meinem Beruf als Fotografin?

Dass ich so tolle Menschen wie euch kennen lernen darf!
Eine Familie, welche ich vor über einem Jahr bereits einmal fotografiert habe, hat mich für ein Schwangerschaftsshooting im Sommer gebucht.

Ganz nebenbei ist das Paar mit einem Wunsch auf mich zugekommen, ob ich die Hausgeburt des zweiten Kindes fotografieren würde.
Ich musste nicht lange überlegen, so eine spannende und vertrauensvolle Erfahrung möchte ich mir nicht entgehen lassen.

Bis zum Geburtstermin waren es noch einige Wochen.

Mitten in meinen Ferien in Italien erhielt ich früh morgens eine SMS der Mama, die Fruchtblase sei geplatzt. Ich bin noch schlaftrunken ins Bad gerannt, habe mich geduscht und angezogen und dann noch einmal das SMS gelesen. Vor lauter Vorfreude habe ich gar nicht realisiert, dass es ja noch einige Stunden dauern kann bis es ‘losgeht’. Wieder ruhig habe ich mich noch einmal zu meiner Tochter ins Bett gelegt und anschliessend mit ihr den Vormittag genossen. Nach dem Mittagessen bin ich dann mit dem Auto losgefahren in Richtung Zentralschweiz. Die Stunde Stau im Gotthard hat meiner Nervosität nicht geholfen! Gegen Abend kam ich endlich ich bei der Familie an und hoffte, dass ich nicht zu spät war.

Es hat gereicht! Alles noch ruhig. Die ältere Tochter ist bei Freunden und wir machen zu Dritt noch einen Spaziergang am schönen, heissen Sommerabend. Danach Essen wir gemeinsam Znacht und sprechen über dies und jenes.

Nach und nach werden die Wehen stärker... Ich darf mich im Gästezimmer ins Bett legen, bis ich kurz nach ein Uhr Nachts von den Geräuschen geweckt werde.

Die Wehen sind nun bereits regelmässig, der Geburtspool wird vom Ehemann vorbereitet und die Mama verschnauft bereits starke Wehen.

Die Mama steigt in den Geburtspool und Wehen werden innerhalb von kurzer Zeit intensiver und kommen in kürzeren Abständen, so dass die Hebamme informiert wird. Nach kurzer Wartezeit trifft auch die Hebamme zu Hause ein. Sie informiert sich als Erstes nach dem Wohlbefinden der Mama und macht dann einige Kontrolluntersuchungen. Alles auf bestem Wege...

Wir warten zu Dritt... die Mama und das Baby arbeiten sich immer näher auf die Geburt zu.. Der Papa umsorgt seine Frau liebevoll. Die Mama erholt sich in den kurzen Pausen zwischen den Wehen.

Kurz vor der Geburt kommt die Mama aus dem Pool und legt sich auf das vorbereitete Bett. Nur wenige Minuten später ist das kleine Wunder in den Armen von Mama.

Stolz ist der Papa auf seine Frau.

Da liegt es, das kleine Wunder, in den Armen von Mama. Gesund und erschöpft von der Geburt, geniesst es die Nähe und Wärme von Mama.

Ich bin völlig gerührt von der liebevollen Szene. Mama, Papa und Baby liegen sich in den Armen. Als die Nabelschnur nicht mehr pulsiert, darf der Papa diese Verbindung zwischen Mama und Tochter trennen. Das Mädchen kommt an die Brust der Mama und nimmt den ersten wichtigen Schluck ganz selbstverständlich.

Stundenlang könnte man weiter beobachten, doch ich verabschiede mich früh morgens von der Familie und reise zurück nach Italien, mit Vorfreude meine Tochter bald wieder zu sehen.

Zwei Tage nach der Geburt statte ich der Familie auf der Heimreise einen kurzen Besuch ab. Nun kann ich das kleine Mädchen zusammen mit der älteren Schwester fotografieren.

Und die ersten Familienbilder zu viert entstehen.

Danke euch hiermit noch einmal vielmals für euer Vertrauen und das schöne Ereignis, dass ich mit euch erleben durfte!